Atlas – Therapie.

Sehr geehrte Besucher (m/w/d), liebe Leser meines Blogs.
Ich werde in letzter Zeit häufiger nach einer Atlas Therapie gefragt, ob ich das leisten kann in meiner Praxis.

Nun dazu kann ich mich nur wie folgt äußern. Die Atlas – Therapie ist eine maximal lokale Therapie und wird mit verschiedensten Indikationen und Symptomen begründet. Die Therapie ist jedoch allein wegen der Art der Umsetzung keinesfalls eine ganzheitliche medizinische Therapie. Ich würde dieses Vorgehen vielmehr als Herangehensweise bezeichnen. Meines Wissens nach konnte bisher in keiner Studie zu 100% gesichert bewiesen werden, dass die alleinige Regulierung des Atlas eine dauerhafte und symptomfreie Besserung aller Beschwerden, wie es gern suggeriert wird, beschert. Sogar die Behandlung der ganzen HWS ist nicht immer des Rätsel Lösung. Es sein denn, dieser „eine“ Wirbel ist tatsächlich der „Problemmacher“, was allerdings sehr selten ist. Wir müssen hierbei beachten, dass die Wirbelsäule auch eine systemische Einheit darstellt. Sie besteht in der „Regel“ aus 7 Halswirbeln, 12 Brustwirbeln und 5 Lendenwirbeln. Daher ist die Integration aller und das Zusammenwirken von hoher Bedeutung. Es können obere aber auch untere Wirbel eine dirigierende gestörte Funktion zeigen.

Es ist überaus wichtig sich den Menschen und sein individuelles biomechanisches Konstrukt, wenn Sie so wollen, anzuschauen! Sich diese verschiedenen Fragen zu stellen ist unentbehrlich.

  • Wie ist die Haltung? –Welche Struktur könnte ursächlich die Beschwerden machen
  • Welche Anamnese liegt vor? – Welche Anpassung des Körpers ist erfolgt?
  • Wie ist die Situation in den verschiedenen Körpersystemen parietal, viszeral, craniosacral?
  • Wie ist die Resilienz des Betroffenen usw. …

Verstehen Sie mich nicht falsch, wenn Sie damit schon erfolgt hatten oder Sie eine solche Therapie weitergebracht hat. Ich möchte nicht kritisieren, lediglich meinen Standpunkt erörtern.

Der Mensch ist sehr komplex und daher müssen wir Therapeuten uns den Kopf zerbrechen und so gut wie möglich die Komplexität einer Erkrankung erfassen. Ich stellte oft genug fest, dass eine Therapie nicht so leicht ist, wie man sie vielleicht im Vorfeld eingeschätzt hat.

Osteopathen glauben an die Selbstheilungskräfte des Menschen, unserer Meinung nach sind diese stark und müssen lediglich manchmal unterstützt werden. Dadurch ist die Therapie aber nicht weniger anspruchsvoll. Diese muss meiner Meinung nach den Körper soweit entlasten, dass der Körper den kleineren Anteil der „Problematik“ dann allein bewältigt. Sehen Sie sich selbst vor allem als Einheit, denken daran, dass Sie ein kleines Universum darstellen voller wundervoller Komplexität.

Halten Sie dieses Universum möglichst im Gleichgewicht in dem Sie sich nicht vergessen. Alles gute…